Herbert Zangs
DIE REALITÄT IST DAS FANTASTISCHE
ZUM 100. GEBURTSTAG DES KÜNSTLERS
26. Januar bis 23. März 2025

Herbert Zangs (1924–2003) näherte sich bereits ab den frühen 1950er Jahren in zahlreichen Facetten des Informel, der Monochromie und Objektkunst. Er entwickelte eine Vielzahl von Bildformen, von der Collage über die Materialassemblage bis zum Bildobjekt. Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Lesbarkeit und des Kipp-Effekts von einer Bildkategorie in die andere faszinierten Zangs ganz besonders.

Mit seinen „Verweißungen“ von Fundstücken und Dingen des Alltags sprengte Zangs die Grenzen der abstrakten und informellen Kunst. Auch er hat mit dem ihm eigenen kraftvollen Schaffensprozess den immer wieder apostrophierten „Nullpunkt“ der Malerei ausgelotet. Trotz der Parallelen zu den ZERO-Künstlern fühlte sich Zangs mehr den „Neuen Realisten“ verbunden. Er kann als Pionier der Monochromie und der seriellen Arbeitsweise gelten.

Joseph Beuys, der in den ersten Nachkriegsjahren wie Zangs an der Düsseldorfer Akademie studierte, bezeichnete Zangs als Vollblutmaler, der „eine ganze Reihe von Gegenbildern lieferte, an denen man sehr viel Orientierung finden konnte“.

In den 1970er Jahren gelang Zangs mit seinen „Anti-Büchern“, die er 1977 auf der „documenta 6“ ausstellte, und mit seinen „Aktionen“ erneut eine Erweiterung des Bildbegriffs. Von da an lotete er die „Serialität“ in Werkfolgen und der Kombination aus unterschiedlichen Serien wie den Faltungen, Pinselabwicklungen, Blasenbildern, Computer-Zeichnungen aus und realisierte damit überraschende Bildlösungen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation des Emil Schumacher Museums mit der Kunsthalle Schweinfurt und dem Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München. Sie wird in Hagen vom 26. Januar bis zum 23. März 2025 und in Schweinfurt vom 30. Oktober 2025 bis zum 8. Februar 2026 gezeigt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Vorwort der Herausgeber Rouven Lotz, Andrea Brandl und Carolin Weber sowie Aufsätzen von Emmy de Martelaere, der Autorin des Werkverzeichnisses, und Carolin Weber, Wissenschafltiche Betreuerin des Nachlasses von Herbert Zangs. 184 Seiten, mehr als 140 Abbildungen, Verlag Kettler, Bönen, € 30,- (im Museum) / € 35 (Buchhandel).

 Download: Pressetext


 Herbert Zangs, Ohne Titel / Objektcollage / Verweißung, 1970er Jahre, Wellpappe, Schnüre auf Karton, verweißt, 54,8 × 70 × 10 cm. Foto: Galerie Maulberger, München, © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
Herbert Zangs, Ohne Titel / Blasenbild, 1982, Dispersionsfarbe auf Zeitung (vom 13.3.1982), 57,1 × 79,9 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Pinselabwicklung, 1980, Dispersionsfarbe auf blauem Papier, 110 × 92,8 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel, um 1969, Mischtechnik, Seidenpapier auf Leinwand, 120 × 260 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel, um 1969, Mischtechnik, Seidenpapier auf Leinwand, 260 × 120 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Guss-Relief, 1954, Weiße Gussmasse, Collage mit Hartfaserteilen auf Hartfaser, 100 × 54,5 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Objekt, um 1976, Holzbretter, Tortenrost verweißt, Bürste, weiße Überarbeitung, 32,5 × 91,5 × 8 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Knüpfung, 1970er Jahre, Weiße Farbe, Korken auf Leinwand, verweißt in Holzrahmen, 58 × 45 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Stele, 1998, Bronze, braun und weiß patiniert, 123 × 39 × 20 cm, Nr. 1/7 (auf Sockelrand), Gießerei Schmäke, Düsseldorf, Foto: Galerie Maulberger, München. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 

 Herbert Zangs, Ohne Titel / Scheibenwischer- Reihung, um 1969, Acryl auf Hartfaserplatte, 244 × 122 cm. Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Blasenbild, um 1981, Dispersionsfarbe auf Papier, 87,6 x 62,2 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel, um 1969, Mischtechnik, Seidenpapier auf Leinwand, 260 × 100 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel, um 1969, Mischtechnik, Seidenpapier auf Leinwand, 260 × 100 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Schwarzes Relief, um 1960, Schwarze Farbe mit Zusatzstoff auf Holz, 26 × 52,2 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Anti-Buch, um 1976, Drahtgitter, Papierknäuel, Metallplatte, Draht, 80 x 80 x 50 cm. Foto: Galerie Maulberger, München, © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025
 
 Herbert Zangs, Ohne Titel / Knüpfung, 1970er Jahre, Mischtechnik, Collage mit Korken, Schnüre, auf Leinen, 163 × 111 cm, Foto: Emil Schumacher Museum/Joachim Schwingel, Hagen. © Nachlass Herbert Zangs, Galerie Maulberger, München 2025