Vom 31.08.2025 bis zum 11.1.2026 würdigt das Emil Schumacher Museum „InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er-Jahre“ mit einer umfangreichen Sonderausstellung.
Die Schau im einzigen Museum für einen Künstler des Informel im deutschsprachigen Raum wirft einen neuen Blick auf die Kunst des Informel und präsentiert Künstlerinnen, die diese abstrakte Richtung maßgeblich mitgeprägt haben. Gezeigt werden rund 80 hochkarätige Arbeiten von 14 Malerinnen und 2 Bildhauerinnen. Damit soll der kunsthistorische Kanon um lang übersehene Positionen von Künstlerinnen erweitert werden.
Das Informel entwickelte sich – parallel zum Abstrakten Expressionismus in den USA – nach dem Zweiten Weltkrieg zur vorherrschenden Kunstrichtung in Europa. Von klassischen Form- und Gestaltungsprinzipien losgelöst, stand der offene Schaffensprozess im Zentrum der Werke. Unter den Exponaten sind Entdeckungen, wie das Frühwerk von Sarah Schumann, die sich auch als Kuratorin der wegbereitenden Ausstellung „Künstlerinnen International 1877–1977“ für die feministische Kunstgeschichtsschreibung einsetzte. Mit Maria Helena Vieira da Silva, einer der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, ist zudem eine der wenigen documenta-Künstlerinnen der ersten Stunde vertreten. Zwei der präsentierten Gemälde waren bereits bei den ersten documenta-Ausstellungen in Kassel zu sehen. Erstmals ist ihr informelles Schaffen in einer repräsentativen Auswahl in Deutschland zu sehen.
Mit Werken von Mary Bauermeister, Chow Chung-cheng, Helen Dahm, Natalia Dumitresco, Juana Francés, Sigrid Kopfermann, Maria Lassnig, Roswitha Lüder, Brigitte Meier-Denninghoff, Judit Reigl, Marie-Louise von Rogister, Christa von Schnitzler, Sarah Schumann, Soshana, Hedwig Thun, Maria Helena Vieira da Silva