Franziskus Wendels – Zeitnah
12. November 2015 – 10. Januar 2016



Das Osthaus Museum Hagen präsentiert sich im Herbst mit einem neuen, breit gefächerten Ausstellungsprogramm. Ergänzt wird es jetzt durch neue Arbeiten des 1960 geborenen Künstlers Franziskus Wendels. Nach seinem Studium der katholischen Theologie und der Bildenden Kunst lebt und arbeitet Wendels heute in Köln und Daun.

Franziskus Wendels ist ein Maler, der das Licht der Nacht immer wieder zu seinem Thema macht. Wir begegnen in seinen Bildern Schauplätzen seiner Erlebnisse, die überschaubar und doch entrückt wirken. Das Licht wird zeichenhaft eingesetzt, ganz gleich, ob es sich um eine Interieuransicht handelt, eine Sicht auf eine nächtliche Autobahn oder einen Blick auf eine Stadtlandschaft. Das Licht schlängelt sich durchs Bild, es erfasst die wesentlichen Merkmale eines Objekts und lässt dieses erscheinen. Der Lichtmaler ist ein Künstler, der das Ungefähre liebt. Vieles bleibt angedeutet, auch wenn sich der Betrachter in einem der Bildräume wähnt.

Franziskus Wendels hinterlässt Spuren der Wirklichkeit. Man geht gerne mit ihm in seine Innenräume, da sie neugierig werden lassen und man diesem erweckten Interesse folgen muss. Solange bis eine Wand die Grenzen des Raumes aufzeigt, auch wenn ein schwacher Lichtschein Mut zum Weitergehen gemacht hat.

Unsere nicht immer ästhetisch wirkenden Industriestädte verwandelt Franziskus Wendels in Traumlandschaften. Mit ihm lassen sich im Nachtlicht ausgedehnte und verlassene Industrieanlagen genießen, die unsere Hypothek der Gegenwart sind. Es ist der Schein, der gefangen nimmt, die suggestive Kraft dieser Bilder, die eine oberflächliche Romantik verhindern. Scharfkantig werden die Farben Grün, Blau, Grau, Violett oder Rot ausgeführt. Der Mensch ist abwesend und doch durch seine städtebauliche Hinterlassenschaft nicht fern. Diese Gemälde wirken!